Was Hänschen nicht WÄCHST, WÄCHST Hans nimmermehr...

Gelbes Heft/ U-Heft

Die Eltern unter uns kennen die sogenannten Früherkennungsuntersuchungen, beginnend mit der U1, direkt nach der Geburt, bis hin zur U11, im Alter von 9 bis 10 Jahren bieten sie unseren Kindern die Chance, das mögliche Gesundheitsstörungen oder Auffälligkeiten in der Entwicklung frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Wir waren gerade mit Constantin, kurz vor seinem ersten Geburtstag, zur U6 und auch wenn man das Gefühl hat, dass die Kleinen prächtig entwickelt sind und alles bestens sein müsste, geben einem die Früherkennungsuntersuchungen doch einiges an Sicherheit, auch weil sich Verzögerungen in der Entwicklung, manchmal erst im Verlauf der ersten Jahre zeigen.

Im markant gelben Kinder-Untersuchungsheft gibt es zu jeder anstehenden U-Untersuchung eine Übersicht über die altersentsprechenden Untersuchungsinhalte. Bei jeder Früherkennungsuntersuchung werden unsere Kinder zum einen auf mögliche schwerwiegende Erkrankungen hin untersucht und zum anderen wird ihre Entwicklung überprüft. Im Zusammenhang mit der Entwicklung spielen die sogenannte Perzentilenkurven eine große Rolle, doch was genau steckt hier eigentlich dahinter und warum ist es so wichtig das der Kinderarzt die entsprechenden Werte regelmäßig und vor allem im entsprechenden Altersabschnitt dokumentiert?

Perzentilenkurven

Constantin wurde zu Beginn seiner letzten Früherkennungsuntersuchung, wie bei den vorangegangenen auch, ersteinmal gewogen und vermessen. Der Kinderarzt hat im Anschluss die genaue Körpergröße und das Gewicht unseres Kleinen in die gerade schon erwähnten Perzentilenkurven eingetragen. Diese dienen nämlich dazu, den Wachstumsverlauf unserer Kinder zu dokumentieren und geben dem Arzt die Möglichkeit, Abweichungen schnell festzustellen und gegebenenfalls nach den Ursachen zu forschen.

Die Perzentilenkurven liefern dabei keine Diagnose, sondern dienen lediglich als Maß für die statistische Verteilung.

Doch was sagt eine Perzentilenkurve nun genau aus? Es ist möglich, die Werte für das eigene Kind in Relation mit dem statistischen Mittel zu setzen. Anders gesagt, entspricht mein Kind, zum Beispiel vom Wachstum her, dem Durchschnitt, oder ist es für sein Alter zu klein bzw. zu groß? Dabei ist zu beachten, dass jede Perzentilenkurve einem exakten Alter zugeordnet ist und sich die Verteilung mit den Jahren stetig verändert und verschiebt.

Die Werte von der U1 bis zur U11 werden also zu jeder Untersuchung erhoben und in Relation zum Durchschnitt der gleichaltrigen Kinder gesetzt. Zudem finden sich stets so genannte Normkurven, die die vermeintliche normale bzw. die häufigste Entwicklung dokumentieren.

Perzentilenkurven U-Heft

Mit Constantins Werten war alles bestens und auch wenn das nicht unbedingt nach einem Kompliment klingt, so entspricht er dem Durchschnitt ;) Als Eltern freut man sich natürlich auch jedesmal, wenn die Werte der Perzentilenkurven der Norm entsprechen. Doch was wenn das einmal nicht der Fall ist und die Werte des eigenen Kindes von der Normkurve abweichen?

Hiermit hat Boris bereits seine Erfahrung gemacht:

„Ihr lieben, vor kurzen waren wir mit Minou bei der U7a Untersuchung. Dort wurde wie von Thomy eben beschrieben unsere kleine Maus eingehend untersucht. Nachdem die Werte in die Perzentilenkurven übertragen wurden, war das Ergebnis, dass Minou 2cm zu klein im Vergleich zum Durchschnitt ist. Doch kein Grund zur Sorge, denn solch geringe Abweichungen sind normal. Die Kinderärztin erklärte uns, dass die Entwicklung jedes Kindes anders ist und man sich deshalb in unserem Fall keine Sorgen machen braucht.“

Bei deutlicheren Abweichungen von der eigenen Perzentilkurve, im Bereich von 6 cm und mehr, besteht allerdings Handlungsbedarf, denn zu langes abwarten führt dazu, dass die verlorenen Zentimeter nicht mehr aufgeholt werden können und das Kind seine Zielgröße nicht erreicht. Abweichungen von 2-4 cm, wie es aktuell bei Minou der Fall ist, sind dabei meist auch später nicht tragisch und gut zu verkraften, anders sieht es hingegen aus, wenn man als Erwachsener 6 oder 8 cm kleiner ist, vor allem wenn die ursprünglich anvisierte Größe im Bereich zwischen 160 und 170 cm liegt.

Bei kleiner Abweichungen muss man sich also nicht gleich verrückt machen lassen, allerdings sollte man sich auch nicht auf einem nett gemeinten: „Ach, das verwächst sich schon noch.“ ausruhen. Stellt man nämlich größere Abweichungen von der Perzentilkurve seines Kindes fest, besteht dringender Handlungsbedarf um herauszufinden, ob alles OK ist.

Wer sich zum Thema Wachstum noch etwas genauer informieren will, um zum Beispiel die Frage zu klären, wann genau eine Wachstumstörung besteht, schaut am besten auf www.demLebengewachsen.de vorbei, denn hier finden sich hilfreiche Infos Rund um das Thema Wachstum.