FriDate mit Anton
Anton lebt mit seiner Familie in Kitzbühel/Tirol. Seit 6 Jahren organisiert er Reisen, Abenteuer und Urlaube für Vater&Sohn. Er gilt als Experte für die Stärkung und Intensivierung der wichtigen Beziehung zwischen Vater&Sohn. Zusätzlich schreibt er über seine Erfahrungen als Coach für Jungen. Sein Blog gibt Antworten auf die viele Fragen, die Eltern von Söhnen haben. Schaut vorbei, es warten spannende Texte und Erkenntnisse zu der Frage: „Wie tickt mein Sohn wirklich und wie kann ich die Beziehung zu ihm verbessern?“
Name: Anton Wieser
Instagram: @maenners
LinkedIn: Anton Wieser
Blog/ Website: maenners.com
Alter: 51
Kinder: 2 (Tochter 13, Sohn 11)
Hallo Anton, kannst du uns zum Einstieg etwas über die Idee hinter www.maenners.com erzählen? Ja gerne. Die Idee zu Männers-Urlaub FÜR VATER&SOHN entstand vor 5 Jahren. Bei den Urlauben, Reisen und Abenteuern erleben Väter&Söhne: „Den Urlaub ihres Lebens“, wie Väter und ihre Jungs immer wieder betonen.
Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, spannende Abenteuer und unglaubliche Erlebnisse, mit der Vermittlung von verbindenden und stärkenden Infos zu kombinieren. Es ist auf keinen Fall ein Workshop oder Seminar. Es ist ein richtiges Abenteuer, aber eben mit Mehrwert. Einfach Urlaub Für Herz UND Hirn, sozusagen. Die Väter brauchen sich um nichts zu kümmern und erleben dennoch eine unbeschwerte, spannende gemeinsame Zeit mit ihrem Sohn. Urlaub für Männers unter Männers! J
Du warst Hoteldirektor und Salesmanager, warum dann auf einmal der Schritt in die Selbstständigkeit? Na ja, der Schritt entstand tatsächlich aus einer echt krassen Lebenskrise vor fünf Jahren. Durch meine frühere Arbeit und verschiedene familiäre Schicksalsschläge bedingt, landete ich im Burnout, bekam Depressionen. Der Sinn meines Lebens war einfach nicht mehr gegeben.
Ich hatte zwar einen Beruf, aber eben keine Berufung.
Also machte ich mich, mit Hilfe meiner Frau, auf die Suche. Da ich durch den plötzlichen Tod meines Vaters feststellte, dass meine Beziehung zu ihm noch Entwicklungspotential gehabt hätte, wollte ich die Herausforderung, die auch viele andere erwachsene Männer haben, an der Wurzel anpacken. Väter&Söhne dabei zu unterstützen, ihre Beziehung zu intensivieren und auf langfristig, kraftvolle Beine zu stellen.
Gründer, Vater, Ehemann, was würdest du mit deiner heutigen Erfahrung deinem 10 Jahre jüngeren ich raten? Achte auf dich und die Signale deines Körpers, hinterfrage deine Handlungen, nimm dir Zeit für deine Familie, für dich und deine Bedürfnisse. „Love it, leave it or change it“, ist ein simple gesagter, aber oft schwierig durchzuführender Rat, den ich sowohl Eltern von Söhnen aber auch den Jungen im Coaching selbst immer wieder gebe.
Folgst du bei deinen Entscheidungen eher deinem Kopf oder deinem Gefühl? Das ist eine Mischung aus beiden. Je nach Situation und Gegebenheiten. Wenn es darum geht, Programme oder neue Orte für die Vater&Sohn Abenteuer zu finden, folge ich meinem Gefühl. „Was würde mir gefallen, was meinem Sohn?“
Wenn es dann darum geht, das Programm zu definieren, in einen Rahmen zu packen, das „Drehbuch“ zu schreiben, folge ich meinem Kopf.
Dennoch, eher bin ich ein Gefühlsmensch.
Welches ist dein absolutes Lieblingsabenteuer im Männers-Programm? Hmmmm! Gute Frage. Ich finde alle super, sonst würden wir es nicht anbieten. Wenn ich mich für eines entscheiden muss, ist es wahrscheinlich „Helden der Berge“. Die Heldenreise für Vater&Sohn ist in der Form in Europa einzigartig. „Bergeweise Abenteuer – lauter starke Jungs“ hilft Jungen ihr Selbstvertrauen zu stärken und zeigt Väter auf, wie sie ihren Sohn bei diesem Prozess unterstützen können. So könnte ich fortfahren, eigentlich ist jedes Abenteuer mein „Lieblingsabenteuer“, sofern das geht.
Du lebst mit deiner Familie in Kitzbühel, umgeben von Bergen: Ski oder Snowboard? Als Junge gab es nur Schifahren, dann versuchte ich mich recht erfolglos am Snowboard und bin jetzt ausschließlich Schifahrer.
Marty McFly lädt dich auf einen Ride in seinem Delorean ein, wohin geht die Zeitreise? Ich würde zurück in die unbeschwerte Zeit, als ich 11, 12, 13 Jahre war reisen. Damals war ich mit meinen Freunden so gut wie nur im Wald und auf dem Berg unterwegs. Diese Freundschaften halten bis heute an und wir sprechen immer noch von den unglaublich verbindenden Abenteuern, Streichen und Gefahren, die wir gemeinsam erlebt haben. Gut, dass meine Eltern nie davon erfahren haben. ;-)
Hast du den ultimativen Tipp für alle Väter von Söhnen da draußen? Deine Frage zielt wahrscheinlich auf eine bessere Beziehung zwischen Vater&Sohn ab. Und da habe ich tatsächlich einen Tipp: „Verbringt Zeit miteinander!“ Viele Väter übersehen, dass der starke Einfluss, den sie im Alter von 3 bis 11/12 haben, (die ungeteilte Aufmerksamkeit, Bewunderung und den fast unerschütterlichen Respekt) mit Eintritt in die Pubertät sukzessive abnimmt. Die Peergroup wird wichtiger, der Einfluss der Eltern verringert sich.
Das ist die Lebensphase des Sohnes, in der Eltern von Jungen mich mit großen Augen fragen: „Was ist mit unserem Sohn los? Er hat sich plötzlich so verändert!“ Die Antwort darauf ist ganz einfach: „Dein Sohn wird erwachsen! Und unabhängiger!“
In der Zeit, die du mit deinem Sohn verbringst, soll es SEINE Zeit mit dir sein. Handy aus, der Job kann warten. Und da ist es echt egal, ob ihr mal einen gemeinsamen Abend auf der Couch verbringt, etwas baut oder ein Abenteuer erlebt. Und, nicht zu vergessen, es soll auch dem Vater Spaß machen. Sonst bemerkt das der Sohn und die gemeinsame Zeit ist weniger Wert.
Die meisten Abenteuer finden in der Zeit von Mai bis Oktober statt. Sind Winter-Abenteuer in der Planung? Ja, ganz sicher. Wir haben unfassbar viele Projekte in der Schublade, die Möglichkeiten für starke und spannende Vater&Sohn Abenteuer sind ja fast unbegrenzt. Für 2022 planen wir einige Winterabenteuer mit Iglubau, Fackelwanderungen durch den verschneiten Wald, Schneeschuhabenteuer durch den tiefen Schnee, entspannte Abende am Kaminfeuer, rasante Schlittenfahrten und Schitage mit Bergprofis aus der Region.