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Wir sind wieder schwanger!

Wir sind wieder schwanger!

Gekonnte Einleitung, würde ich sagen. Denn ähnlich wie die Reaktion bei euch vielleicht jetzt war, war sie auch bei uns, als Consti sich eingenistet hatte. Ein großes Wow! prangte auf unserer Stirn und wir haben uns riesig gefreut! Mindestens so sehr wie damals bei Lotti und doch mit mehr Gelassenheit. Vorerst zumindest.

Schließlich wird man nicht mehr ganz so unvorbereitet mit vielen Dingen umgehen.
Wickeln, Fläschchen geben, Beruhigungstaktiken – das sitzt noch relativ gut und ist dank des kurzen Altersabstands der beiden nicht zu sehr in Vergessenheit geraten. Mit Carlotta hatten wir schon einige erste Male. Sowohl die der unvergesslich schönen Sorte, als auch die der herausfordernden Art, die einem einen Schrecken versetzen. Ich erinnere mich noch daran, wie Lotti mich beim Laufen erst im Buggy, dann später auf dem Laufrad begleitet hat und wie gut sich das Mitwachsen und Loslassen dürfen noch bis heute anfühlt. Genauso gut weiß ich, wie mich die Angst packte, als sie das erste Mal mit über 40 Grad fieberte und es trotz Fiebersaft nicht weichen wollte.

All diese Momente, die mich und uns als Eltern geformt haben, haben eine Basis geschaffen, für das was auf uns zukam. Es machte uns sicherer, selbst wenn es uns in keinster Weise wirklich auf diesen zweiten kleinen Menschen in unserer Mitte vorbereiten konnte. Sie sind schließlich Individuen. Es ist aus heutiger Sicht nicht alles leichter gewesen. Es war anders mit einem guten Polster an Erfahrungen mit Carlotti.

Die Kunst besteht darin, beiden gerecht zu werden. Sie zum einen zum Teil einer Familie werden zu lassen und zum anderen ihre Individualität nicht dem Gemeinwohl zum Opfer fallen zu lassen. Dabei hilft uns, wie in vielen anderen Lebenslagen, das altersgerechte und innovative Spielzeug von Fisher-Price. Klar ist es immer ein innerer Wunsch, dass Geschwister sich verstehen und voller Freude und Einigkeit miteinander auskommen. Ich kann jedoch nicht erwarten, immer solche Situationen herstellen zu können, oder dass die beiden nicht auch mal etwas ganz Eigenes machen wollen. Dabei hilft es ungemein, wenn Jessi und ich uns exklusiv Zeit mit einem Kind nehmen, um uns auf immer wieder neue erste Male beim Entdecken neuer Fantasien einzulassen.

Ich habe mich aber gefragt, wie Ini das erlebt hat. Zum zweiten Mal schwanger und dann gleich im Doppelpack? Was hat das mit euch gemacht?

Zum einen, waren das WOW! auf unserer Stirn und auch mein Bauch doppelt so groß wie bei euch. Ich dachte immer wieder: „Ini, das ist der Jackpot! Eine Geburt = zwei Kinder.“
Das empfinde ich bis heute so. Es ist doppeltes Glück! Wobei ich es Frida und Janosch gegönnt hätte den Bauch und somit mich für sich allein zu haben. Dennoch bin ich unendlich froh, dass es mich wider meiner Wünsche nicht schon bei der ersten Schwangerschaft mit dem Doppelpack erwischt hat und Tilli uns so viele wundervolle erste Male und so viel Stärke als Eltern mitgegeben hat.

Als seine beiden Geschwister plötzlich da waren, konnten wir das an allen Ecken und Enden gebrauchen. Jeder von uns definierte seine Position und seine Aufgaben in der Familie neu. Es blieb uns gar keine Wahl. Für uns alle war das fordernd. Vor allem Tilli zu sehen, einzubetten und ihm dennoch seinen nötigen Raum zu geben, war, gelinde gesagt, ein Kraftakt. Frida und Janosch benötigten, so wie alle Babys, viel Zuwendung. Wir hatten Höhen und Tiefen im ersten Jahr. Es war und ist bis heute absolut hilfreich, allen Kindern etwas anzubieten, dass ihren Neigungen entspricht. Das können sie unabhängig voneinander und doch in unmittelbarer Nähe auf dem Spielteppich tun. So sitzen wir heute manchmal inmitten der Rasselbande, während Tilli etwas zum Musizieren gefunden hat, Janosch etwas erkundet und Frida Alltagssituationen nachspielt und freuen uns über diese ersten Male, als Summe unserer Einzelnen Teile.

Vielen Dank Ini