Von Freunden und Traditionen
Nach Schule und Studium hat es uns an die verschiedensten Orte verschlagen, daher ist es für eine Handvoll meiner ‚alten‘ Jungs und mich schon seit langem Tradition, zumindest einmal pro Saison gemeinsam auf den Berg zu kommen. Bevor die meisten von uns Kinder hatten, war das auch immer eine ziemlich sichere Sache, seitdem wir allerdings Väter sind, bleibt es meist bis zur letzten Minute spannend wer tatsächlich mit von der Partie ist. Ich für meinen Teil musste zum Beispiel die vergangenen zwei Jahre in Folge absagen, einmal da es Carlotta in der Nacht vor meiner Abreise mit hohem Fieber und Schüttelfrost erwischt hatte und ich meine Frau nicht alleine lassen wollte und im nächsten Jahr aufgrund von Jessis gebrochenem Ellenbogen #shithappens
Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut das es dieses Mal geklappt hat und ich meine Reise in Richtung Berge antreten konnte.
Während ich früher noch Zeit und Muße hatte, mich im Vorfeld über die Wetter- und Schneekonditionen zu informieren, mein ganzes Equipment zu präparieren und eine Unterkunft herauszusuchen, reichte es diesmal gerade so fürs zusammenkramen meiner Sachen aus den noch herumstehenden Umzugskartons.
Da man am Wetter und den Pistenbedingungen ohnehin nicht viel ändern kann und mein Brett das letzte Mal mit einem Universalwachs behandelt wurde, war die mangelnde Vorbereitung halb so wild, allerdings sollte man bei der Wahl der Unterkunft nicht blind auf den einzigen Kumpel ohne Kinder vertrauen, für den Durchschlafen kein Fremdwort ist und der es liebt auf seinen Bergtouren in irgendwelchen einfachen Hütten zu übernachten. Eins kann ich euch nämlich sagen, ich bin noch nie für so viel Geld, so schlecht irgendwo untergekommen. An dieser Stelle also Memo an mich selbst: Beim nächsten Mal wieder selber buchen, bzw. einen der Jungs überlassen, für die so ein Trip auch einen Hauch an Erholung bieten sollte, wenn auch nur in Form einer ordentlichen Matratze ;)
Von der Unterkunftssituation wollten wir uns allerdings nicht die Freude nehmen lassen und angesichts des guten Schnees und des blauen Himmels, wäre das auch nur schwer möglich gewesen.
Während wir früher nach einem Tag auf der Piste noch in einem der ansässigen Clubs versackt wären, lief es diesmal auf ein leckeres Abendessen und einen Drink im örtlichen Pub hinaus. Es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, der mangelnde Schlaf hinterlässt seine Spuren. Das haben wir übrigens auch am Morgen realisiert, denn waren wir früher noch die Ersten beim Frühstück, um möglichst zeitig auf dem Berg zu sein, lagen wir diesmal bis 08:00 Uhr im Bett. Nicht vorstellbar die Matratze wäre auch noch bequem gewesen ;)
Für uns steht fest, wir werden an dieser Tradition festhalten, auch wenn wir einvernehmlich ein paar Adaptionen am Setting vornehmen und die kommenden Weekend Getaways neben dem Spaß am Berg auch auf Erholung auslegen.
In diesem Sinne, allen Wintersportlern unter euch eine tolle Saison.
Thomy