Milchfreie Nächte??? - Yes we can!!!
Vor einiger Zeit habe ich meinen lieben Followern auf Instagram erzählt, dass unser kleines #supergirlminou nachts diverse Fläschchen Milch fordert und ich habe eine Vielzahl von Ratschlägen bekommen. Danke dafür.
Vorweg muss ich euch noch sagen, ihr bekommt hier bei uns keine Anleitung, bei der ich euch sage, befolgt diese Schritte und es wird bei euch genauso gut funktionieren. Ich mache euch keine Versprechungen, sondern zeige euch nur, welchen Weg wir gegangen sind und vielleicht inspiriert euch ja.
Rückblick: Die Nächte sahen eigentlich jedes Mal gleich aus. Am Abend habe ich die Flasche fürs Einschlafen vorbereitet mit ca. 240 ml Inhalt. Für die Nächte habe ich dann 4 Flaschen mit ca. 120 ml Inhalt vorbereitet.
Unser Einschlafritual ist relativ gewöhnlich würde ich sagen, meine Frau oder ich legen uns mit der Kleinen in der Regel gegen 20:00 Uhr hin, sie bekommt ihr „Einschlaffläschchen“ und danach streichelt sie so lange über meinen Arm und den Handrücken bis sie eingeschlafen ist. Eigentlich dauert da nicht länger als fünf bis 10 Minuten.
Danach hat die Kleine dann so bis ca. 23:00 Uhr geschlafen und ist dann wach geworden. Sie hat unmissverständlich ihr nächstes Fläschchen verlangt und konnte weder mit einem Schnuller noch mit Kuscheln beruhigt werden. Sie hat nicht geschrien, aber gemeckert bis sie ihr Fläschchen bekam. Es war nicht möglich, ihr ein Fläschchen mit Wasser oder Tee zu geben, die hat sie einfach nicht akzeptiert. Also bekam sie ihre Milchfläschchen und wir konnten zumindest für die nächsten zwei Stunden ruhig schlafen um ihr dann das nächste Fläschchen zu reichen.
So verging Nacht um Nacht und wir waren echt am Ende unserer Kräfte, denn auch Eltern von #superkindern brauchen ihren Schlaf.
Ich dachte mir: „Hey, frag ich doch mal die Community“ und ich muss sagen, ich bin so dankbar für eure ganzen Antworten. Ich habe mindestens eine Woche gebraucht, um alle Antworten zu lesen und für mich zu sortieren. Im großen und ganzen gab es zwei Meinungen. Die erste Meinung war, das Fläschchen für die Nacht langsam mit immer weniger Milchpulver zubereiten, um es dann gänzlich wegzulassen. Ich dachte darüber nach und musste zugeben, dass diese Variante für mich hinkte, denn Minou sollte zum Einschlafen weiter ein Fläschchen mit Milchpulver bekommen. Also wäre es für nicht möglich gewesen dieses zu „verdünnen“.
Es musste eine andere Lösung her.
Die zweite Meinung war auch die Härteste, demnach sollte ich eine Art „kalten Entzug“ durchführen und Minou in der Nacht nur noch Fläschchen mit Wasser anbieten und falls sie diese nicht akzeptiert, sie schreien lassen. Das Geschrei würde sich nach 2 Nächten legen. Puh, für meine eigene Bequemlichkeit mein Kind schreien lassen? Nein, das möchte ich nicht.
So jetzt war ich weiter so schlau, wie vorher und wusste nicht weiter, also hab ich mir gemeinsam mit Anne Gedanken gemacht, warum Minou so viele Fläschchen in der Nacht brauchte. Eine Antwort auf die Frage haben wir natürlich nicht, wir haben aber eine für uns plausible Vermutung aufgestellt. Da unsere kleine Maus eigentlich eine „schlechter“ Esserin ist, war unsere Vermutung, dass sie einfach Hunger hat. Dem widersprach eigentlich nur, dass sich Minou auch wenn sie abends mehr als gut gegessen hatte, ihre Fläschchen einforderte.
Hmm, also nahmen wir es einfach wieder hin und hatten eher bescheidene Nächte.
Irgendwann kam der Moment, an dem wir merkten, dass Minou anfing, besser zu essen. Wir waren wirklich mega froh darüber, denn vorher war es eher ein kleiner Kampf, es sei denn es gab „nackte“ Nudeln.
Sie frühstückte besser, sie hat ihr Mittagessen in der Kita gegessen und am Abend fing sie an, sich richtig den Bauch vollzuschlagen. Dabei ist „Bauch Vollschlagen" eigentlich noch untertrieben, die Kleine entwickelte sich zu einer kleinen Raupe Nimmersatt, es wurde einfach alles verdrückt, was auf den Tisch kam.
Ich kann nicht genau sagen wieso, aber ich hatte eines Abends so ein Gefühl und ich sagte zu Anne: „Ich mach heute mal nur das Fläschchen zum Einschlafen und für die Nacht noch eins mit Wasser.“
An die Nacht kann ich mich gar nicht mehr erinnern, so ruhig und angenehm war sie. Anne und ich wurden am nächsten Tag wach und haben versucht, die Nacht Revue passieren zu lassen. Ging irgendwie nicht, sie war so ruhig, wir hatten einfach zu viel Schlaf und von dem Wasserfläschchen war noch mehr als die Hälfte übrig.
Die folgenden Nächte wurden noch besser und gipfelten gestern Nacht in der ersten tatsächlich durchgeschlafenen Nacht. #yippieyippieyeah
Also, so wirklich durchgeschlafen, so richtig von Anfang bis Ende. Es war so ungewöhnlich, dass ich gegen 3 Uhr nachts wach geworden bin und erst mal geschaut habe, ob es der Kleinen gut geht. Und ich muss sagen, ich war wirklich froh, als ich sie um 6 Uhr heute morgen für die letzte Stunde Schlaf noch zu uns ins Bett holen konnte. #abnabelnkannicheherschlecht
Ihr fragt euch sicherlich, wie genau ihr jetzt die Probleme der Nacht bewältigen könnt? Meiner Meinung nach hört einfach auf eure Kinder und euch selbst, sie werden euch unbewusst mitteilen, wann sie soweit sind. Ihr werdet es merken, wann eure Kleinen die nächtliche Milch nicht mehr brauchen.
Viel zu häufig lassen wir uns gerade im worlwideweb durch Tipps und Ratschläge verführen, unsere eigene Intuition hinten anzustellen und denen zu folgen. Ich will damit nicht sagen, dass die Tipps schlecht sind oder nicht auch funktionieren können. Aber was ist, wenn sie nicht funktionieren? Ist man dann eine schlechte Mummy oder ein schlechter Daddy? Nein mit Sicherheit nicht, aber es gibt nunmal nicht den einen goldenen Weg, sondern viele Wege.
Ich glaube, und auch das ist nur meine persönliche Meinung, es ist immer gut, auf seine eigene Intuition zu vertrauen. Dass man sich durch die ganzen Tipps und Ratschläge Inspiration holt, ist bestimmt richtig, man sollte nur nicht zu enttäuscht sein, falls man etwas nicht umsetzen kann.
Also geht in euch, hört auf euer Gefühl, hört auf euer Kind und es wird passieren - das Wunder von milchfreien Nächten.
Euer Bo