Nach einigen Aufenthalten in Schweden ohne Kinder, ging es für mich dieses Jahr das erste Mal mit den Kids nach Schweden. Gemeinsam mit einem guten und langjährigen Freund und seinen Zwillingen, sind wir ohne unsere Frauen zu einem Dad-Kids-Trip nach Schweden aufgebrochen.

Der Trip stand unter dem Motto ‚Abenteuer‘ – fernab von Familienhotels und Cluburlaub wollten wir mit den Kids soviel wie möglich draußen unterwegs sein und Schweden auf seine ursprünglichste Weise entdecken.

Die Temperaturen im schwedischen Sommer sind genau richtig: Man kann in kurzen Hosen und T-Shirt herumlaufen und baden gehen. Aber man mag sich auch noch bewegen und Ausflüge machen. So sehr ich es allein auch liebe, mal einfach nur am Strand in der Sonne zu liegen, so wenig war mir das in den letzten Jahren mit den Kleinen vergönnt und so werden hochsommerliche Temperaturen auch schnell mal anstrengend und nicht mehr wirklich erholsam. Die Temperaturen in Schweden sind daher ideal um mit Kindern aktiv zu sein und für uns Deutsche auch keine allzu große Umstellung.

Was ich an Schweden liebe ist die tolle, ursprüngliche Natur und die scheinbar unendliche Weite des Landes. Knorrige Eichen, kleine Straßen, Wiesen, ein See reiht sich an den anderen, überall Felsen zum klettern: Schwedens Natur ist einfach abwechslungsreich und wunderschön. Es gibt alles für jeden Geschmack. Felsen. Inseln. Seen. Tiefe Wälder. Die kargeren Landschaften im Norden mit ihrer unglaublichen Weite. Kleinere und größere Berge. Man kann wandern, Kanufahren, Radtouren unternehmen, faul am See liegen, Klettern gehen – es wird einem einfach nicht langweilig. Schweden ist wie ein riesiger Abenteuerspielplatz!

Überall gibt es Picknick-Tables die wir voll ausgenutzt haben, denn was gibt es schöneres als ein Essen am See. Ausgerüstet mit Kocher und Campinggeschirr haben wir uns die Natur zur Küche gemacht und Mittag so oft es ging draußen zubereitet und gegessen. Gerade noch Muscheln gesammelt und im nächsten Moment am Tisch mit lecker selbstgemachter Pasta – unsere Kinder haben es geliebt.

In Schweden gibt es nicht nur Wickeltische auch auf so gut wie jedem Männer-WC – die Schweden sind sowieso sehr kinderfreundlich. Denn Kinder gehören hier einfach zum öffentlichen Leben dazu. Ganz selbstverständlich nehmen die Schweden ihre Kinder mit in Restaurants oder Museen – und überall gibt es Angebote extra für Kinder. Dadurch dass die Schweden ihre Kinder einfach überall mit hinnehmen, sind Kinder überall akzeptiert und werden nicht als Störfaktor gesehen, sondern überall freundlich begrüßt.

Neben einzigartiger Natur hat Schweden aber auch andere tolle Dinge zu bieten und vermittelt ganz nebenher dieses Kindheitsgefühl eines unbeschwerten Sommers.

Nicht umsonst hat Astrid Lindgren hier die Ideen für ihre tollen Bücher gefunden, denn genau dieses Lebensgefühl aus „Bullerbü“ lauert in Schweden an jeder Ecke.

Und weil Südschweden Astrid Lindgrens Heimat ist, findet Ihr rund um Vimmerby viele Ausflugsziele, die Eure Kinder lieben werden: Die Astrid Lindgren Welt, das echte Katthult, das echte Bullerbü oder auch das Elternhaus in Vimmerby.

Ich würde für einen Familienurlaub in Schweden vor allem das südliche Schweden empfehlen – also die Regionen südlich von Stockholm. Der Grund: Die Entfernungen sind nicht so riesig wie im nördlichen Teil Schwedens. Stockholm erreicht Ihr von der Fähre aus innerhalb eines Tages – die südlicheren Ziele sind also alle gut zu erreichen.

Unsere Fährfahrt mit TT-Line war übrigens super entspannt, wir haben uns extra für die Überfahrt in der Nacht entschieden, was es mit den Kids sehr vereinfacht hat, hierzu aber in einem separaten Beitrag mehr.

In Südschweden gibt es super viel zu entdecken, dass Ihr von eurer Homebase aus bequem Tagesausflüge machen könnt und dabei einiges in kinderfreundlichen Distanzen erreicht. Rückblickend kann ich euch die Gegend rund um Vimmerby, wo es die Astrid Lindgren Welt, das Elternhaus von Astrid Lindgren zu sehen gibt – aber auch die Drehorte der Michel- und Bullerbü-Filme sehr empfehlen. Wir waren in der Gegend um Sanden, was wunderschön, aber doch sehr remote war. Der nächste Supermarkt war gute 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Apropos Supermarkt, in der Annahme die Lebensmittel wären um ein vielfaches teurer als in Deutschland, haben wir uns den Kofferraum vollgepackt, was rückblickend weniger aus Sicht der Preise eine gute Idee war, denn die waren ähnlich zu denen in Deutschland, sondern vielmehr vor dem Hintergrund der Entfernung zum nächsten Supermarkt.

Für die Kinder und mich ein wirklich wunderschöner Urlaub, vollgepackt mit Dingen die man nicht alltäglich macht und einer Umgebung die ihre Gleichen sucht.

Thomy