Snowboardspaß für die Kleinen: Tipps für einen gelungenen Start ins Snowboarden

Nachdem die Kids die letzten Winter auf Ski unterwegs waren, haben sie seit vergangener Saison den großen Wunsch gehabt, Snowboarden auszuprobieren. Sicher nicht zuletzt auch dadurch bedingt, dass ich fast ausschließlich auf dem Snowboard unterwegs bin und früher sogar als Snowboardlehrer gearbeitet habe. Das habe ich den Kleinen nämlich irgendwann einmal erzählt und seitdem sollte auch unbedingt ich ihnen das Snowboarden beibringen.

Eins kann ich schonmal vorwegnehmen, die eigenen Kids zu unterrichten ist nochmal eine ganz andere Herausforderung ;)

Die richtige Ausrüstung und Größe

Bevor es für uns in die Berge ging, hieß es aber erst einmal die richtige Ausrüstung zu besorgen. Natürlich kann man diese zu Beginn auch leihen, allerdings sind viele Verleihstationen in Sachen Snowboards für Kinder nicht ganz so gut ausgestattet, gerade wenn es um kleinere Boards und Boots geht.

Mit eigenen Boards sind wir daher flexibler und können Basics, Schnee vorausgesetzt, auch ohne Skilift an kleinen Hängen in und um Berlin üben.

Wenn es um mein Equipment geht, kann ich ziemlich gut abschätzen welche Größen und Längen ich benötige, bei Lotti und Consti habe ich allerdings die Möglichkeit genutzt und wir haben im Berliner Blue Tomato Store vorbeigeschaut. Mit einer guten Auswahl an Kids Boards vor Ort konnten wir die Snowboardgrößen ideal auf Lotti und Constantin abstimmen.

Im Geschäft kannst du das Board direkt neben deinem Kind aufstellen. Die richtige Länge hast du dann gefunden, wenn es aufgestellt im Bereich zwischen Nase und Kinn deines Kindes liegt. Der Unterschied macht ein paar Zentimeter aus, mit denen du weiter variieren kannst. Möchtest du das Snowboard lieber bestellen dann solltest du vorher genau messen. Im Blue Tomato Onlineshop sind zu den Boards alle benötigten Maße aufgeführt, was die Auswahl online sehr erleichtert. Auch ich hatte mich hier vorab schonmal schlau gemacht und dann gecheckt welche der favorisierten Boards im Laden verfügbar sind.

© blue-tomato.com

Da sich Kinder unterschiedlich entwickeln sollte man bei der Wahl des richtigen Boards auch das Gewicht und die Schuhgröße des Kindes im Blick behalten. Ist dein Kind für seine Körpergröße zum Beispiel besonders leicht oder möchtest du ihm den Start in die Snowboardwelt vereinfachen, wähle ein etwas kürzeres Board aus, denn durch die geringere Länge und den kleineren Radius fällt den Kids das Drehen leichter.

Die richtige Breite des Snowboards hängt in erster Linie von der Schuhgröße bzw. der benötigten Größe der Boots ab. Im Normalfall haben die Boards in der richtigen Länge auch die passende Breite, aber auch hier kann es bei z.B. größeren Füßen nötig sein, auf ein etwas breiteres Board in der gleichen Länge zu wechseln. Die Anbieter haben hier allerlei im Angebot.

Für Carlotta und Constantin haben wir uns letztendlich für das Minishred Snowboard Set von Bataleon entschieden. Das Minishred kommt mit einem durchgehenden Holzkern von der Nose bis zum Tail, ganz wie bei den Großen, und ist ein sogenanntes Twin Tip, mit einem symmetrischen Shape. Dies erleichtert das Switch fahren, was in etwa mit Rückwärtsfahren gleichgesetzt werden kann und später das Erlernen von Tricks vereinfacht. Die hochgezogenen Kanten des Minishred helfen den Kids, schneller besser zu werden, weil man so nur schwer verkantet, was die ersten Schwünge auch bei niedriger Geschwindigkeit vereinfacht und Stürzen vorbeugt. Die sogenannten SideKick Tips erhöhen den Kantenauftrieb an den breitesten Stellen von Nose und Tail für eine noch einfachere Schwungeinleitung.

Die zugehörige Mini Shred Bindung ist eine komfortable Bindung für Kinder und bietet mit ihrem weichen Flex, der einfachen Handhabung und Einstellbarkeit sowie den ergonomischen Highbacks den Komfort und die Performance, die man für einen ganzen Tag auf der Piste braucht. Zudem sehen sie noch ziemlich stylish aus ;)

Aber aufgepasst, Style follows function: Bei Snowboards solltest du auf keinen Fall ein Modell nur nach der Optik wählen, oder dich für ein Board entscheiden, das die schnell wachsenden Füße noch eine Weile abdeckt. Damit dein Kind viel Spaß und Leichtigkeit beim Snowboarden empfindet, muss das Board von der Länge passen und auf die aktuelle Schuhgröße abgestimmt sein.

Damit ein Board auch länger als eine Saison gefahren werden kann, haben sich manche Hersteller etwas einfallen lassen. So gibt es z.B. ‚mitwachsende‘ Boots, die durch ein Einlagensystem ein bis zwei Schuhgrößen mitwachsen. Die Außendimensionen des Boots bleiben davon unberührt, weshalb Bindung und Board weiterbenutzt werden können.

Wir haben uns vor diesem Hintergrund für Boots von K2 entschieden, die nicht nur durch das Einlagensystem glänzen, sondern auch bequem und praktisch zu schließen sind. Der Boa Verschluss ermöglicht ein einfaches schließen über das Drehrad, was Constantin und Carlotta easy allein bewerkstelligen konnten.

Snowboard und Boots sind definitiv ein guter Anfang für ordentlich Spaß im Schnee, doch dein Kind benötigt natürlich auch noch entsprechende Ski-/ Snowboardkleidung sowie Helm und Brille.

Die richtige Kleidung und Sicherheitsaurüstung

Da gerade das Erlernen des Snowboardens mitunter ganz schön anstrengend ist, empfehle ich euch für die Kids ein gutes Layering, sowie eine Jacke und Hose mit Lüftungsschlitzen. So habt ihr die Möglichkeit auf jedes Wetter und jede Anstrengung zu reagieren. Solltet ihr noch nichts für eure Kids haben, dann werdet ihr bei Blue Tomato im Shop mit Sicherheit fündig.

Unter Umständen empfiehlt sich auch etwas zusätzliche Schutzausrüstung, wie Handgelenk-, Ellenbogen- und Knieschützer, gerade bei nicht idealen Schneebedingungen und etwas eisigeren Pisten. So könnt ihr Frust durch schmerzende Knie oder Handgelenke vermeiden.

Wenn die Sonne in den Bergen scheint, dann denkt bitte auch im Winter an Sonnencreme für freiliegende Hautstellen im Gesicht.

So ausgerüstet heißt es für eure Kids dann nur noch die ersten Erfahrungen auf dem Snowboard im Schnee zu machen. Hierfür benötigt es zu Beginn nicht einmal große Berge, wie bereits angerissen können die Basics auch im heimischen Garten oder einem kleinen Hang in der Nähe erlernt werden.

Oftmals ist dies sogar besser, da man sich und seinem Kind keinen Stress macht. Gerade wenn man nicht in den Bergen lebt, versucht man vielleicht das eine oder andere zu überstürzen, denn man hat ja nur die Urlaubstage.

Startet langsam und sicher:

  • Beginnt auf flachem Gelände oder einem kleinen Hügel, damit euer Kind sich an das Snowboard und die Bewegungen gewöhnen kann, ohne sich überfordert zu fühlen.

  • Die ersten Übungen sollten nur mit einem Fuß in der Bindung erfolgen, wie komme ich mit dem Board von A nach B, Skaten mit einem Fuß in der Bindung…

  • Verwende am Anfang eine Leine oder einen Haltegriff, um deinem Kind zusätzliche Stabilität zu geben und es vor Stürzen zu schützen.

  • Zeige deinem Kind, wie es richtig fällt und sich wieder aufrichtet, um Verletzungen zu minimieren und das Selbstvertrauen zu stärken.

Macht ein Snowboardkurs Sinn

Wenn die Basics sitzen, dann kann es an die ersten Turns am Berg gehen. Hier müsst ihr euch dann entscheiden, ob ihr einen Snowboardkurs wählt, die oftmals erst ab einem Alter von 6 Jahren angeboten werden, oder ob ihr die Skills und Geduld habt, euren Kids das Fahren selbst beizubringen.

Ich habe die Herausforderung angenommen aber sage euch ganz ehrlich, beiden Kids gleichzeitig das Snowboarden beizubringen ist nicht ohne, denn anders als bei einem Snowboardkurs kommen bei den eigenen Eltern ganz andere Bedürfnisse auf und so geht es dann auf einmal darum mit wem Papa mehr Turns an der Hand geübt hat und dies führt zu Unzufriedenheit auf allen Seiten ;)

Je nach Geduldslevel der Eltern empfehle ich daher dies Profis zu überlassen und das Geld in einen Kurs zu investieren, denn das Schlimmste ist Frust aufgrund von Schlechter Laune oder Unzufriedenheit.

Jeder lernt in seinem eigenen Tempo und ihr werdet überrascht sein wie schnell die Kleinen Fortschritte machen wenn die Motivation stimmt und so wird es nicht lange dauern, bis ihr die Frage hört: „Drehen wir noch eine Runde?“

In diesem Sinne, viel Spaß im Schnee.

Tommi